Samstag, 19. April 2014

jeder mensch sollte wachsen lassen




wie gesagt, die sache mit den eiern liegt mir ein bisschen quer im kopf, insbesondere wenn damit aus markt- und konsumgründen produzierte braune dinger gemeint sind (von hasen ganz zu schweigen). letzte woche hab ich dem kleinen begleiter ein buch über eier aus der bibliothek mitgebracht, dass er sich heute wild flüsternd zwischen halb sieben und sieben angeguckt hat. vor unserem fenster versuchen die tauben wieder zu brüten (aber diesmal bleiben sie wenigstens sitzen und auch tapfer bei krähenbesuchen).
natürlich hat das alles mit frühlingsanfang, neubeginn und weissnichtwas zu tun - und dieser punkt im diesjährigen kreislauf ist zumindest was die natur angeht gelungen. als solches wäre mir das datum auch weit näher als das feiern von neujahr.
jedenfalls ist die suche nach der eigenen tradition noch nicht zu ende, wie auch das fräulein rucksack schreibt (die immer so schöne dinge aus ihrem rucksack zaubert).
vor ein paar tagen hat mir eine freundin einfach so ein buch geschickt, damit meine daumen noch grüner werden (hätte ich geahnt, dass das grünzeugs in den daumen auch noch wächst!). und da gibt es eine stelle drin, bei der ich innerlich so angefangen hab zu leuchten. und vielleicht sollten wir deshalb einfach an jedem dieser ostertage etwas pflanzen, etwas wachsen lassen, und etwas begreifen.

"Jeder Mensch sollte ein Gärtner sein. Auch wenn er nur Kräuter für seinen Quark und seine Suppe in Blumenkästen anbauen kann, weil er keine Möglichkeit für mehr hat. Gärtner sein ist ein Bewusstseinskonzept: ein Konzept der Haltung gegenüber Grundlagen des Lebenssystes unseres Planeten. Ein Gärtner sollte er sein, weil dieser am ehesten über das Umgehen mit Pflanzen, unseren Mitlebewesen, ein Verhältnis zu seiner eigenen Basis, zum Boden und der Welt gewinnen kann. Das wiederum ist Voraussetzung für ein eigenes Lebenskonzept, das im Einklang mit dem Lebenssystem unseres Planeten steht."

aus: Gerda und Eduard W. Kleber: Gärtnern im Biotop mit Mensch, Fachverlag für Garten und Ökologie, S. 27

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