heimat. noch so ein wort,dwas grade hochkonjunktur hat. die raumfee hat neulich schon festgestellt, dass heimat nicht lokal gebunden, sondern eventuell auch was mit essen, genauer gesagt: mit knabbern zu tun hat. weihnachten ist tradierung, von all dem, was wir von zu hause mitbekommen haben, mit einer prise eigenem und einer grossen zutat aus den liebsten, mit denen wir eine neue tradition kreiren. an weihnachten hab ich gemerkt, wie rituell wir als familie zumindest in manchen teilen gelebt haben, und wie wichtig es mir ist, das fortzuführen. das schöne daran: die rituale waren immer gefüllt, und diese füllung vertrug auch ohne weiteres auseinandersetzung. wenn ich in einer woche die krippenfiguren meiner grossmutter aufstelle, wirbeln ganz viele fragen in meinem kopf: was heisst weihnachten noch für uns? wie erzähle ich dem kleinen begleiter von all den geschichten, die damit verbunden sind, und wie wird daraus mehr als geschichten? was heisst glauben, und woran wollen wir glauben? und dabei stapfen wir schon mitten im schnee der antworten.
heimatplätzchen sind bei uns omis traditionelle. das rezept hat schon die grossmutter meiner grossmutter gebacken, mit rosenwasser und pottasche, und viel viel dunklem schokoladenpulver. die kekse sind hauchdünn und dürfen nur zwei atemzüge lang im ofen sein - dafür dauert das kneten davor umso länger. dieses jahr hab ich den zuckerguss zum ersten mal mit beerensaft gefärbt. (farblich wirklich gar nicht meins...) seit drei jahren versuche ich, geschmacklich an die traditionellen meiner grossmutter ranzukommen. wenn ich irgendwann den punkt erreicht habe, meinen verwandten die dose zu schicken, auf die wir alle nicht verzichten können, und wenn dieser punkt dann eintritt, wenn meine grossmutter aus was für gründen auch immer nicht mehr kann - dann ist ein kleiner wunsch erfüllt. und vielleicht vermischt sich dann mit der fortführung der tradition eine eigene.
einen schönen dritten advent wünsch ich euch!
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