Samstag, 12. Juli 2014

frühsommerreise: buttermodel



nicht nur ritterburgen für den kleinen begleiter haben wir in der werkstatt und im atelier gebaut, für mich lag auch was drin. weil nämlich in dieser werkstatt schätze nur darauf warten, dass so ein junges ding wie ich daher läuft und behauptet, sie möchte gerne ein buttermodel haben. also: machen. 
buttermodel?
eine freundin hat mir mal von einem menschen erzählt, der nach einem ordentlich berufsabschluss (wieder?) in der schweiz landete, und etwas begann, was beinahe verschwindet: er stellt wieder buttermodel her. d.h. er schnitzt bestimmt wunderschöne muster in kleine holzkistchen, in die dann die butter reingeschmiert wird um dann umso schöner verziert auf dem tisch zu stehen.
zugegeben, nichts lebenswichtiges. aber ich halte es ja so mit besonders unwichtigen idee: ich vernachlässige sie einen ziemlich ausgedehnten zeitraum, und wenn sie dann immer noch wie ein beikraut spriessen und wachsen und sich am schatten meiner grauen zellen erfreuen, dann fange ich an, sie zu pflegen.




in diesem fall habe ich mit schnitzwerkzeug und kirsch- und ahornholz (hartes holz ohne eigengeschmack) bearbeitet, zuerst einen lustigen kreiselkranz zum ausprobieren. und dann das steinalte, gefiederte kraut, das der kleine begleiter und ich so sehr mögen: ein farn für die butter.







zusammenmontiert und geschliffen hat mir die kistchen dann der besitzer der werkstatt, der währenddessen noch die letzten mängel der ritterburg behob und dem grossen begleiter beratend zur seite stand beim bau eines tritts mit schublade (welcher sich dann als beliebtester reisebegleiter entpuppte). 
ausprobiert habe ich bisher nur den kreiselkranz; unterwegs tut sich das etwas schwer mit der butter im kühlschrank. es geht dann nämlich so: man weicht die kleine kiste eine halbe bis eine stunde in eiskaltem wasser ein. dann spült man sie heiss, dann wieder eiskalt. dann schmiert man etwa einen esslöffel schmierweiche butter in den boden der form, so dass die vertiefungen gut ausgefüllt sind. dann schmiert man die form voll und versucht dabei die ecken und kanten sauber auszufüllen. dann klopft man die butter wie aus einem sandförmchen wieder raus und stellt sie in den kühlschrank, wo sie fest wird und die zauberhafte form behält... achtung, die butter blubbt!  (und dann sollte man sie essen!)


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