Sonntag, 20. Juli 2014

frühsommerreise: des immigrants




so viele flüchtlinge wie seit dem zweiten weltkrieg nicht mehr, sagt der uno-bericht. ab und zu nenne ich uns fluchtmenschen, meine beiden begleiter und ich, und wir reisen mit dem fluchtmobil. während ich euch von den letzten reiseetappen erzähle, bereiten wir die nächste vor. und innerlich arbeitet es, an der reise, die noch weniger in fotos festzuhalten ist, an der reise, die sich mit dem leben beschäftigt, mit dem dasein. aber natürlich ist unsere flucht eine angesichts von existentiellen nöten sehr luxuriöse - aber... aber: sie speist sich zumindest aus einer unzufriedenheit mit dem state of the art dieser gesellschaft, in der wir uns befinden.
zugegeben, die mitbringsel von heute waren nicht auf der flucht. in frankreich lässt es sich sicherlich gut leben als sukkulent. und das wagnis, es in einer schattigen wohnung im dritten stock im dreckigen, wuseligen berlin zu versuchen, ist nach wie vor nicht ausgefochten - für andere verbindet sich mit solch einem wagnis die hoffnung auf mehr lebensstandard, sicherheit, verlässlichkeit, frieden. und wie oft löst sich diese hoffnung nicht ein. ich werd mich bemühen, es den allerersten sukkulenten meines lebens so wohl wie möglich zu machen. einen lebensraum bieten, der anders ist, aber in seiner andersartigkeit vielleicht ebenso entspricht.


- - viel philosophie für ein paar gummige pflänzchen, was?!
habt einen sonnigen sonntag...

2 Kommentare:

  1. ich denke, es wiRd diR gelingen! sehe keine gRünde, die dagegen spRechen wüRden. philosophie und leben passt im übRigen immeR und deine liest sich ganz wundeRbaR. ich züchte babybRios :) es hat also geklappt.

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  2. juhu, das freut! unsere zweite generation bryos ist jetzt auch schon gross geworden - und ich bin gespannt, ob die den herbst überstehen werden... vielleicht also lieber wieder 27 kleine züchten :-)

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